Statistiken im Asylbereich

In der politischen Auseinandersetzung wird immer wieder die geringe Asyl-Anerkennungsquote als Argument verwendet, es kämen sowieso nur «falsche Flüchtlinge». Diese Betrachtung übersieht, dass die meisten Flüchtlinge aus Kriegen und Bürgerkriegen in der Schweiz nicht Asyl, sondern nur eine sogenannt «vorläufige Aufnahme» (Status F) erhalten. Nur die Schutzquote, welche den Anteil von Asyl und Status F an gefällten Entscheiden zusammenzählt, kann darum eine Aussage darüber erlauben, welcher Anteil von Asylsuchenden tatsächlich einen Schutzbedarf hat.

Zu unterscheiden ist dabei zwei verschiedene Schutzquoten.

Die Schutzquote des SEM gibt den Anteil Schutzbedürftiger an sämtlichen Entscheiden angibt. Die Schutzentscheide werden als als Prozent aller Entscheide – sowohl materielle (inhaltliche) wie auch rein formelle – angegeben.

Die bereinigte Schutzquote dagegen stellt Schutzentscheide als Prozentsatz der materiellen (inhaltlichen) Entscheide dar. Die Dublin-Nichteintretensentscheide werden hier nicht berücksichtigt – hier weiss die Schweiz nicht, ob ein Schutzbedarf vorliegt oder nicht, aber sie entscheidet, dass formell ein anderer Dublinstaat für diese Abklärung und allfällige Schutzgewährung zuständig ist.

An Eurostat schliesslich liefert die Schweiz die Zahlen aller erstinstanzlichen Entscheide und aller erstinstanzlichen Schutzgewährungen. Nur die Eurostat-Schutzquote ist mit anderen europäischen Ländern vergleichbar.

Die Entwicklung der letzten zehn Jahre hier im Diagramm:

(Inspiration: asile.ch)


Beitrag veröffentlicht

in

von